Specht Schäden an Wandfassaden: Ursachen, Auswirkungen und Lösungen

Lesezeit 3 Minuten
Specht Löcher in Wand

Beim gemütlichen Spaziergang durch die Stadt kann man auch unerwartete Entdeckungen machen. Ein bemerkenswertes Phänomen, das sich dabei manchmal offenbart, sind Löcher in Hausfassaden, die auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen mögen. Doch hinter diesen Löchern verbirgt sich oft eine faszinierende Erklärung: Sie sind das Werk von Spechten, die mit ihrem charakteristischen Hämmern und Klopfen nicht nur im Wald, sondern auch in städtischen Gebieten für Aufsehen sorgen. Die Stadt ist ein attraktiver Lebensraum, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Buntspechte. Sie erkunden ihre Umgebung und stoßen dabei auch auf die modernen Zivilisationsmerkmale. So gelangen sie an wärmegedämmte Hausfassaden, die für sie ähnliche Eigenschaften wie Baumrinde aufweisen. Ein Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, stellt eine häufig genutzte Variante der Fassadendämmung dar. Und der erfinderische Specht hackt bevorzugt Löcher in Hauswände mit Wärmedämmfassaden. In diesem Blogbeitrag werden wir uns genauer mit den Ursachen von Specht Aktivitäten, den potenziellen Auswirkungen auf Wandfassaden und möglichen Lösungen für dieses Problem befassen.

Ursachen von Specht Schäden an Wandfassaden

Nahrungssuche: Spechte suchen oft nach Insekten und Larven, die sich unter der äußeren Schicht von Holzverkleidungen verbergen. Das Klopfen auf die Fassade ermöglicht es ihnen, potenzielle Nahrungsquellen zu finden.

Territoriales Verhalten: Insbesondere während der Paarungszeit können Spechte ihr Revier markieren, indem sie auf harten Oberflächen hämmern. Gebäudefassaden, die für sie eine widerstandsfähige Oberfläche darstellen, sind attraktive „Klangbretter“.

Nistplatzsuche: Spechte können auch nach geeigneten Stellen suchen, um Höhlen für die Brut anzulegen. Manchmal wählen sie dazu Gebäudefassaden, die für sie als geeignete Nistplätze erscheinen.

Schwerwiegende Folgen der Specht Aktivitäten

Spechte sind faszinierende Vögel, aber wenn sie beginnen, an den Wandfassaden von Gebäuden zu hämmern, können sie erhebliche Schäden verursachen. Wärmegedämmte Gebäude sind besonders betroffen. Der Vogel kann hier besser eine richtige Höhle bauen als nur in Putz und Mauerwerk. Er räumt dafür das Dämmmaterial aus. Dabei hält sie weder ein dicker Putz noch die Kunststoffbewehrung vor den Dämmplatten ab. Sogar Klinkerimitate werden durchbohrt, wenn es dahinter vielversprechend hohl klingt.

Die entstandenen Löcher können nicht nur die ästhetische Erscheinung der Fassade beeinträchtigen, sondern zu erheblichen Beschädigungen führen. Sobald Feuchtigkeit in das Dämmmaterial eindringt, verliert es seine dämmenden Eigenschaften. Dies führt zu Wasserschäden oder Schimmelbildung. Hausbesitzer müssen diese Löcher dann dringend verschließen lassen.

Behebung der Schäden und anfallende Kosten

Da alle Spechte und ihre Nist- und Zufluchtsstätten geschützt sind, dürfen diese nicht einfach beseitigt werden. Diese Regelung gilt sowohl für Spechte als auch für sämtliche andere Vogelarten, einschließlich Tauben auf Photovoltaikanlagen. Aus diesem Grund rät der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dazu, die Höhlen der Spechte im Herbst zu schließen und dies bis zum Beginn des Nestbaus im folgenden Jahr beizubehalten.

Die Fassade muss dann fachgerecht saniert werden. Hierbei ist zwingend zu beachten, die potenziellen Schadstellen vor dem Verschließen auf das Vorhandensein von Tieren zu überprüfen. Fremdmaterialien wie beispielsweise Nester müssen vor dem Verschluss entfernt werden, da sie andernfalls in der Dämmschicht verfaulen könnten. Es ist ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Fachmann kann die Situation bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Fassade zu schützen.

Und wer trägt nun die Kosten? Weder die Wohngebäudeversicherung noch die Hausratversicherung übernehmen die Kosten für Specht Schäden, sodass die Hauseigentümer selbst dafür aufkommen müssen. Die Schäden können in die Tausende gehen.

Vermeidung von Specht Attacken

Sollten Sie einen Specht an der Fassade ertappen, dann stören Sie ihn in seinem Tun. Klatschen und Pfeifen kann dazu beitragen, die Vögel abzuschrecken, indem sie das Territorium als bereits besetzt wahrnehmen. Bewährte Mittel, um einen Specht am Haus zu vertreiben, sind beispielsweise Attrappen in Form eines Buntspechts oder Apparate mit imitierten Tiergeräuschen.

Zur Vermeidung von Schäden, können bestimmte Baumaterialien gewählt werden, die weniger attraktiv für Spechte sind. Um zu verhindern, dass sich Spechte an der Gebäudewand ankrallen, sollte auf raue Oberflächen an Mauerwerk und Hausfassaden verzichtet werden. Es muss sich niemand Sorgen um die Fassadenhacker machen, wenn sich von vornherein für eine Massivbauweise mit Gasporenbeton entschieden wird. Ein optimaler und spechtsicherer Baustoff, der eine lochfreie Fassade garantiert.

Fazit:

Spechte können erhebliche Schäden an Wandfassaden verursachen. Es ist wichtig, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die Vögel als auch die Gebäude zu schützen. Die Anwendung von abschreckenden Methoden und gegebenenfalls die Konsultation von Fachleuten können dazu beitragen, Specht Aktivitäten in den Griff zu bekommen und die Wandfassaden so vor Schädigungen zu bewahren. Bereits vorhandene Specht Schäden sollten fachgerecht geschlossen werden, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann. Wer erst plant zu bauen und Specht Attacken vorbeugen will, sollte daher geeignete Baumaterialien wählen, um die Fassaden vor den Auswirkungen des Spechthackens zu schützen. Besonders empfehlenswert ist die spechtsichere Massivbauweise mit Gasporenbeton, welche somit keine Chance für Specht Schäden bietet.

Weitere spannende Beiträge:

Porenbeton – der massive Wärmedämmstein und seine Vorteile

zum Beitrag
Steckdosen

Elektrische Ausstattung 2.0 – Wie viele Steckdosen sollen es sein?

zum Beitrag

Die Vorteile von Fußbodenheizung: Komfort und Effizienz in einem Paket

zum Beitrag

Bleiben Sie informiert über alle spannenden Themen und abonnieren Sie hier unseren Newsletter.

Wir verarbeiten Ihre Daten nur für den Versand des Newsletters.
Alle weiteren Informationen finden Sie in unsererm Datenschutz.